Fortbildungsangebote im Fach Geografie
Die neuste Unterrichtseinheit für den Geografieunterricht trägt den Titel «Gesteine erzählen Geschichten: Die Dynamik der Erde». Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Departement für Erdwissenschaften der ETH Zürich und dem Earth & Science Discovery Center focusTerra entwickelt. Im Mittelpunkt stehen die Entstehung von Gesteinen, die Bildung von Rohstofflagerstätten, der Aufbau der Erde, die Mechanismen der Plattentektonik sowie die Heizmechanismen der Erde. Die Einheit umfasst 13 Lektionen und enthält auch Materialien für den Besuch der Ausstellung von focusTerra. Aus dieser Unterrichtseinheit stammt das folgende Beispiel für einen Unterrichtseinstieg, der die Schülerinnen und Schüler dazu anregen soll, darüber nachzudenken, welchen entscheidenden Faktor Lord Kelvin in seinen Überlegungen zur Bestimmung des Alters der Erde nicht berücksichtigt hatte. Im Anschluss erhalten sie die Information, dass es in der Erde zwei Heizmechanismen gibt, und es wird mit ihnen diskutiert, wie nah sie mit ihren eigenen Vorschlägen dieser Lösung gekommen sind.
Als die Erde vor Milliarden von Jahren entstand, war sie zunächst ein glühender Planet aus Magma. Im Laufe der Zeit kühlte sie sich ab, und es bildete sich eine feste Erdkruste. Im Jahr 1862 versuchte Lord Kelvin das Alter der Erde zu bestimmen, indem er berechnete, wie lange es gedauert hatte, bis die Erde auf die heutigen Temperaturen abgekühlt war. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Faktoren kam er zu verschiedenen Ergebnissen für das Alter der Erde, die in der Spannweite von 24 bis 400 Millionen Jahren liegen. Allerdings ist dieses Alter viel zu gering, denn die ältesten bisher gefundenen Gesteine aus der Hudson Bay in Kanada sind 4.3 Milliarden Jahre alt.
Was hatte Lord Kelvin übersehen: Weshalb kam er auf eine zu junge Erde? Überlegen Sie sich mögliche Faktoren, die einen Einfluss auf die Temperatur der Erde haben können – und mit deren Berücksichtigung man das Alter der Erde korrekt berechnen kann.
Die sechs anderen Unterrichtseinheiten eignen sich besonders gut, um zentrale Themen des Geografieunterrichts mit einem interessanten Bezug zu aktuellen Anwendungen in der Ökologie sowie zum Klimawandel zu unterrichten. Die Unterrichtseinheiten wurden in enger Kooperation mit der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sowie dem Departement für Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich entwickelt und enthalten daher viele Bezüge zu innovativen Forschungsprojekten, die in anderen Unterrichtsmaterialien nicht enthalten sind. Bei der Entwicklung dieser Unterrichtsmaterialien wurde besonders darauf geachtet, sie so zu gestalten, dass sie gut an Standardinhalte des Geografiecurriculums anschliessen.
Beispielaufgabe: Welche Art eignet sich für welche Umweltfaktoren als Bioindikator?
Name: Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Blütezeit: April-Mai
Standort: Ist in Europa und Asien beheimatet. Wächst sowohl im Flachland wie auch im Gebirge bis 2800 m. ü. M. Man findet die Pflanzen auf Böden mit einem pH- Wert von 4.2 bis 8.3. Der Löwenzahn findet sich oft in gut gedüngten Wiesen, da er viel Stickstoff benötigt. Er bevorzugt feuchten schweren sowie kalkreichen Boden. Im Wald ist er nicht zu finden. Spezielles: Der Löwenzahn findet Verwendung als Heilpflanze ( gegen Verdauungsprobleme) aber auch als Wildsalatpflanze. In der Nachkriegszeit wurde aus den Wurzeln ein Ersatzkaffee hergestellt.
Name: Wundklee (Anthyllis vulneraria)
Blütezeit: Juni- September
Standort: Der Wundklee gehört zu den wichtigsten Rohbodenbefestigern bei Lawinenabrissen. Die Pflanze selbst ist düngerfeindlich. Als Standort werdenTrockenwiesen bevorzugt, vor allem auf kalkhaltigen Böden. Die Pflanze wächst von der Ebene bis in alpine Regionen. Spezielles: Aufgrund des Gehalts an Saponinen und Gerbstoffen standen die Blüte in hohem Ansehen und wurden zur Behandlung von Wunden und Geschwüren benutzt. Dadurch bekam der Wundklee seinen Namen.
Fortbildungen
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