Wald: Natur oder Nutzfläche? (verschiedene Lehrmethoden)
Autor:
Benjamin Stöckli
Was soll mit unserem Wald geschehen? Die Meinungen, wie der Wald in der Schweiz bewirtschaftet werden soll, gehen weit auseinander. Naturfreunde wollen ihn als Lebensraum erhalten und mindestens zum Naturschutzgebiet erklären. Andere sehen den Wald als Holzproduktionsstandort und möchten ihn als Nutzfläche gestalten. Die Lektionen dieser Unterrichtseinheit ermöglichen einen Einblick in die Problemlage und aktuelle politische Diskussion. Mittels verschiedenen Lehrmethoden (Lehrervortrag, Exkursion, gespielte Nationalratsdebatte) werden die Schülerinnen und Schüler in das Thema eingeführt und erhalten viel Möglichkeit, sich selber in die Problematik einzuarbeiten.
Lernziel
Die vorliegende Unterrichtseinheit soll den Lernenden bewusst machen, dass verschiedene waldwirtschaftlichen Massnahmen existieren, die uns alle in der einen oder anderen Form betreffen.
Ablauf:
Nach dem Kartenstudium zur aktuellen Waldverteilung (Partnerarbeit) folgt der Lehrervortrag zur früheren und aktuellen Waldbewirtschaftung und ihren Folgen. Der Lehrervortrag wird ergänzt durch Bildfolien und Arbeitsblätter. Eine kurze Gruppenarbeit und ein Quiz zur Gesetzgebung sind im Vortrag eingeschoben.
Ziele der Lektion 1:
Am Ende der Lektion sind die Lernenden in der Lage, die Geschichte der Waldnutzung und deren Auswirkungen weiter zu vermitteln. Sie kennen die verschiedenen Möglichkeiten der Waldnutzung und deren Folgen.
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Ablauf:
Lehrperson und Schüler betrachten gemeinsam ein Bild eines vom Sturm geworfenen Waldes und erstellen eine Ideensammlung: Was ist nach dem Sturm im Wald nicht mehr möglich? Was bieten oder bilden intakte Wälder? Gemeinsam werden Ideen erarbeitet, was mit Sturmwurfflächen geschehen könnte. Der Lehrer präsentiert in einem Kurzvortrag Erkenntnisse zur Entwicklung von Windwurfwäldern. Danach sichten die Lernenden ihr eigenes Material in den Themengruppen und formulieren ein Informationsblatt dazu.
Ziele der Lektion:
Am Ende dieser Lektion werden die Schülerinnen und Schüler anhand von Extremereignissen (grossflächige Windwürfe im Wald) beurteilen können, welche Folgen zu erwarten sind, wenn die eine oder andere Form der Waldnutzung anwendet wird. Sie können unterschiedliche Ansprüche der Gesellschaft an den Wald argumentativ vertreten. Sie werden die gesellschaftspolitische Seite der Waldnutzung erkannt haben. Sie werden selber ein Faktenblatt zu einem Waldthema erstellen und dabei Forschungsresultate berücksichtigen.
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Ablauf:
Wenn grosse Waldschäden entstehen (Windwurf durch Orkane) braucht es staatliche Massnahmen, um das Schiff der Waldwirtschaft auf Kurs zu halten. Diese Massnahmen werden im Nationalrat beschlossen, wobei die verschiedenen Interessensvertreter ihre Anliegen vorbringen können. Gemeinsam sucht man nach gangbaren Wegen und Lösungen. Wichtige Geschäfte werden meist in Fachkommissionen vorberaten. Diese Situation wird im Unterricht nachempfunden. Sie Schülerinnen und Schüler inszenieren eine Debatte in der Kommission ‚Wald’ des Nationalrates als Podiumsdiskussion. Sie bestimmen in den Fachgruppen je einen Interessenvertreter für diese Debatte. Zuvor beraten Sie in Ihrer Fachkommission über den Vorschlag des Bundesrates zu den Massnahmen nach dem Orkan Lothar.
Ziele der Lektion 3b:
Die Schülerinnen und Schüler werden am Ende der Lektion Fakten zum Wald kennen und selber vermitteln könen. Am Ende der Podiumsdebatte werden Sie verstehen, dass unterschiedliche Personen Fakten zum Wald je nach der Situation, in der sie persönlich stehen, verschieden interpretieren. Sie werden selber eine Meinung vertreten können und dies bei der nächsten Gelegenheit im Bekanntenkreis oder der Öffentlichkeit auch anwenden. Sie werden in der Lage sein, komplexe Prüfungsfragen mit Argumenten aus der Diskussion aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln zu beantworten.
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Ziele der Exkursion:
Am Ende der Exkursion werden die Teilnehmer die Bewirtschaftungsform eines Waldes kennen und beurteilen können. Sie beobachten während der Exkursion, wie intensiv ein siedlungsnaher Wald von menschlicher Tätigkeit geprägt ist. Sie verstehen, dass der heutige Wald vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten geprägt wurde und dass die Nutzung den Wald langfristig formt (nebst den sofort sichtbaren Spuren). Die Schülerinnen und Schüler erleben auf einer ungeräumten Windwurffläche ausserdem, wie schwierig es ist, sich dort fortzubewegen. Sie werden beeindruckt davon sein, wie gefährlich und anspruchsvoll es ist, eine solche Waldfläche zu räumen.
Sie erkennen die wichtigsten Baumarten mit Hilfe Ihrer Unterlagen.
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Ablauf:
Die Lernenden wenden ihr frisch erworbenes Wissen in einer gespielten Nationalratsdebatte an. Alle können eine Rolle auslesen, die Zielvorgaben darüber enthält, was in der Schlussabstimmung erreicht werden soll.
Ziele der Lektionen 5 und 6:
Am Ende der Debatte verstehen die Schülerinnen und Schüler, dass unterschiedliche Personen Fakten zum Wald je nach der Situation (in der man selber steht) verschieden interpretiert werden. Sie werden selber eine Meinung vertreten können und dies bei der nächsten Gelegenheit im Bekanntenkreis oder der Öffentlichkeit auch anwenden. Sie wissen aus dieser Erfahrung, dass in einem Gremium mit Mehrheitsentscheid meist nur diejenigen eine Chance haben, die gewandt argumentieren und Allianzen erkennen und bilden können. Sie werden in der Lage sein, komplexe Prüfungsfragen mit Argumenten aus der Diskussion aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln zu beantworten.
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Die 35 Prüfungsfragen reichen von K1 bis K7 (Taxation der Denkleistung). Aufgelistet ist der Kontext der Aufgabenstellung, die Frage, die Antwortform, mögliche Antworten und die Punktzahl bei korrekter Antwort.